Ziel dieses gemeinsamen Vorhabens von Jürgen Mennel , dem Höchstleistungsrechenzentrum Suttgart (HLRS), der SICOS BW , dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) , dem Fraunhofer Institute for Medical Image Computing (MEVIS) , der SimTech Research Group on Continuum Biomechanics and Mechanobiology (CBM) und dem Forschungszentrum Jülich (FZJ) ist die Entwicklung eines dynamischen, intelligenten, selbstlernenden, kreislaufgeprägten Demonstrationssystems, bei dem übersichtlich und motivierend materialeffiziente und gesundheitsbezogene Vorgänge, Prozesse und Prinzipien des Körpers aufgezeigt werden. Den Ausgangspunkt für die angestrebte Entwicklung bildet die Idee, die langjährige Lauf– und Trainingserfahrung von Jürgen Mennel mit modernen Simulationsmethoden einer breiteren Allgemeinheit zugänglich und erklährbar zu machen. Konkret geschieht dies durch die Kombination eines Läufers auf einem Laufband und die direkt damit verbundene Darstellung der körperintern ablaufenden Prozesse in einer 3D Virtual Reality Umgebung.
|
Anhand abgestimmter Lauftempi auf dem Laufband können die positiv provozierten Vorgänge und Zusammenhänge in der Virtuellen Realität dargestellt, beeinflusst und analysiert werden. Basis für diese Darstellung ist die sogenannte „Körperrunde“, welche den Sauerstoff und Nährstofftransport durch den Körper und die dadurch angeregten Prozesse illustriert.
Die Körperrunde wird zunächst in die unten stehenden und in der Grafik verlinkten Abschnitte bzw. Stationen untergliedert, die mit den wissenschaftlichen Arbeitsgebieten der bisher beteiligten Beitragenden in Verbindung stehen:
- Inspiration (Einatmung)
- Sauerstoffaustausch in der Lunge (O2 Luft → Blut)
- Blutfluss entlang zu den Lungenvenen→ linkes Herz→ Aorta,
- Blutfluss weiter entlang des arteriellen Gefäßsystems zu den Muskeln
- Erzeugung von Muskelbewegung durch elektrische Reize und Umsetzung des vom Blut transportierten Sauerstoffs
- Umsetzung der Arbeit der Skelettmuskeln in Bewegung
- Blutfluss zurück über die Venen hin zur oberen und unteren Hohlvene → rechtes Herz → Lungenarterien
- Kohlendioxidaustausch in der Lunge (CO2 Blut → Luft)
- Exspiration (Ausatmung)
Bitte wählen Sie eine Station der Körperrunde aus, um weitere Informationen zu erhalten.
Parallel zum Lauf auf dem Laufband werden in der Virtuellen Realität die wichtigsten Körperprozesse in der Körperrunde vereinfacht dargestellt, speziell im Hinblick auf Materialeffizienz und Gesundheitsaspekte. In diesem System können problemlos klassische Vitalparameter variiert werden (Atemzug in diesem Intervallzeitraum, Puls, usw.) und deren Auswirkung in der Virtuellen Realität deutlich gemacht werden.
Von besonderer Bedeutung ist, dass alle Darstellungen in der Virtuellen Realität auf Basis von fachlich fundierten Simulationen berechnet werden. Das heißt, dass sie nach dem aktuellen Stand der Technik mit den tatsächlichen Abläufen übereinstimmen. Als Basis dieser virtuellen Darstellungs– und Evaluierungsmethode dienen die am HLRS, dem KIT, dem FZJ sowie der Uni-Stuttgart durchgeführten biomechanischen Simulationen. Aktuell werden die oben dargestellten Themenbereiche behandelt, die den einzelnen Stationen der Körperrunde zugeordnet werden, diese illustrieren und näher erläutern sowie demonstrieren welche Möglichkeiten fortgeschrittene numerische Simulationsmethoden im Bereich der Biomechanik eröffnen.
Dadurch ist die beschriebene Körperrunde mit ihrer Darstellung nicht nur ein optischer „Eye-Catcher“ für den sportinteressierten Laien (dem sie damit einen spannenden Einblick bietet und das Interesse am weitergehenden Verständnis weckt), sondern bietet zusätzlich auch einen guten Einstieg und eine gute Orientierung für die verschiedensten Fachexperten und deren Fachgebiete wie Bionik, Medizin, oder Materialforschung (Stichwort: neue lebendige Wissensplattform).
- Category: Körperrunde
Aufgrund der Notwendigkeit die 2200km lange Distanz Heilbronn — Straßburg — Athen mit dem Start an der Experimenta und Ziel dem Marathonmuseum, mit einer täglichen Durchschnittskilometerleistung von 100km zu bewältigen, wurden dazu im Vorfeld
- neue Lauftrainingsmethoden mit speziellen Atemtechniken,
- aufeinander abgestimmte tages– und nachtzeitliche Vitalitätsaspekte und
- darauf abgestimmte Regenerationsvarianten
entwickelt und intensiv erprobt. Diese aufgrund des Hochleistungssports entwickelten und koordinierten Aspekte a. — c. bergen ein hohes Potenzial und können in abgewandelter und richtig dosierter Form auf viele Vitalitätsaspekte und medizinische Aufgabenstellungen, unter dem Stichwort “Heilkraft der Bewegung”, transferiert werden.
- Category: Körperrunde
Inspiration
Den Start der Körperrunde stellt der Einatmungsprozess mit dem Transport sauerstoffreicher Atemluft durch den Nasen– und Rachenbereich hin zu den Lungen dar. Die Darstellungen und numerischen Untersuchungen in diesem Bereich der Körperrunde basieren auf Arbeiten, die am KIT von M. Krause et al. durchgeführt wurden [1,2]. Die wesentlichen Größen, die den Sauerstofftransport in die Lugen beeinflussen, sind:
- Atemfrequenz
- Atemzugvolumen
- Vitalkapazität
- Category: Körperrunde
Strömung des sauerstoffreichen Blutes von der Lunge über das Herz und das Gefäßsystem zu den Muskeln.
Über den Bronchialbaum und die Alveolen gelangt der über die Atemluft in den Körper transportierte Sauerstoff schließlich über das Herz, d.h. den dritten Abschnitt zum vierten Abschnitt der Körperrunde, dem Weg des sauerstoffreichen Blutes durch die Arterien hin zu den Muskeln und Organen. Die Strömungsgeschwindigkeiten und Druckverhältnisse in den arteriellen Bereichen das Gefäßsystems sind in Bezug auf die angestrebte Darstellung der Körperrunde von besonderem Interesse, da sich aus ihnen der wesentliche Stofftransport in und durch den Körper ableiten lässt. Basierend auf der Atemfrequenz, der Schlagfrequenz des Herzens sowie dem Lungen– und dem Herzvolumen, kann die aktuelle Versorgung des Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen dargestellt werden. Durch die Variation der erwähnten Parameter kann des Weiteren die positive Wirkung des Ausdauersports auf die Vitalfunktionen veranschaulicht werden.
- Category: Körperrunde
Modellierung & Simulation
Die SimTech Research Group on Continuum Biomechanics and Mechanobiology beschäftigt sich unter anderem mit der Modellierung und Simulation der Skeletmuskulatur wobei der Fokus auf der detaillierten Modellierung der Mechanik einzelner Skeletmuskeln sowie muskuloskelettaler Systeme liegt. Das wesentliche Ziel ist dabei die Untersuchung der muskulären Funktion und der muskulären Kontrollmechanismen um auf Basis des gewonnen Verständnis letztendlich die auf Knochen und Gelenke wirkenden dynamischen Lasten ermitteln zu können.
Ergonomie
Mit der Erweiterung des Rentenalters auf 67 müssen Arbeitsplätze zunehmend altersunabhängig gestaltet bzw. angepasst werden. Angesichts des zunehmenden Mangels von Fachkräften steigt der Fokus auf den Erhalt der Gesundheit jedes einzelnen Mitarbeiters. Mit dem Ziel, gesund bis zum Rentenalter arbeiten zu können, werden am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA die immer wieder benötigten, neuen und individuellen Strategien zur Lösung von speziellen Problemstellungen entwickelt.
- Category: Körperrunde
Entwicklung körpergetragener Produkte
Die Entwicklung von körpergetragenen Produkten wie Prothesen, Orthesen aber auch komplexen Exoskeletten, wie sie am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) durchgeführt wird, erfordert ein umfassendes Verständnis über die Biomechanik des Menschen und seiner Individualität. Für eine erfolgreiche Produktentwicklung ist die Analyse der menschlichen Bewegungsabläufe durch hoch technologisch entwickelte Systeme zur Erfassung und Überprüfung im Labor unumgänglich. Hierfür ist ein interdisziplinäres Team mit Experten aus den Bereichen Maschinenbau, Design, Medizintechnik, Physiotherapie und Sportwissenschaften notwendig.
- Category: Körperrunde
In der Bionik dienen sowohl Tiere, Pflanzen als auch der Mensch selbst als Modell zur Entwicklung von Produkten, chirurgischen Instrumenten oder Körper-Ersatzteilen wie beispielsweise Implantate und Prothesen. Modelle von Tieren wurden genau betrachtet und dessen effiziente Prinzipien in neuartige Konzepte überführt und getestet. Derzeit sind geschätzte 1,25 Millionen lebende und 130.000 ausgestorbene Tierarten bekannt. Hände, Füße und Mundwerkzeuge sind Effektoren, mit denen sie schneiden, stechen, saugen oder greifen können.
- Category: Körperrunde