Ein Anwen­dungs­ge­biet der numerischen Strö­mungsmechanik, welches am HLRS unter­sucht wird, ist die numerische Sim­u­la­tion der arteriellen Hämo­dy­namik, d.h. der Blut­strö­mung in Arte­rien. Ziel dieser Anwen­dung ist es, Ein­blick in die prinzip­iellen Mech­a­nis­men zu erlan­gen, welche die Strö­mungs– und Druck­ver­hält­nisse inner­halb des arteriellen Gefäßsys­tems im Falle krankhafter Verän­derun­gen bee­in­flussen. Unter­sucht wer­den aktuell abdom­i­nale Aor­te­na­neurys­men, d.h. krankhafte Erweiterun­gen der Hauptschla­gader im Bauchraum sowie Koark­ta­tio­nen der Aorta. Dabei han­delt es sich um Veren­gun­gen der Aorta. Die Unter­suchun­gen numerischen Strö­mungssim­u­la­tio­nen (Com­pu­ta­tional Fluid Dynam­ics — CFD) wer­den mit Hilfe des frei ver­füg­baren Soft­warepaketes Open­Foam durchgeführt.

Neden den grundle­gen­den Unter­suchun­gen an deter­min­is­tis­chen Mod­ellen, ist ein weit­eres Forschungs­ge­biet die Entwick­lung effizien­ter patienten-​individueller Sim­u­la­tion­sprozesse. Die Basis bilden dabei Daten der klin­is­chen Bildge­bung wie Com­put­er­to­mo­gra­phien (CT) und Phasenkon­trast Mag­ne­tres­o­nan­zan­giogra­phie (PC-​MRI). Ziel ist es, den behan­del­nden Medi­zin­ern Hil­festel­lung in Bezug auf Behand­lungs­pla­nung, Behand­lungsmeth­ode und –Zeit­punkt zu geben.